In der Jahresversammlung unseres Helfervereins berichtete der Vorsitzender Holger Simonoff in seiner Jahresbilanz unter anderem über eine Übung in Bonnland, dem Übungsdorf auf dem Truppenübungsplatz Hammelburg der Bundeswehr. Dabei hatten wir die Gesamteinsatzleitung. „Die Zusammenarbeit mit den Rettungskräften vom Arbeiter- und Samariterbund, von der Johanniter Unfallhilfe, der Feuerwehr sowie mit dem THW Schweinfurt hat bestens funktioniert“, freute sich Simonoff.
Unser Ortsbeauftragter Christian Klein, der vom Dienstbetrieb und den Ausbildungssamstagen berichtete, dankte den Helferinnen und Helfern, deren freiwilliges Mitwirken – sogar bei der Gartenarbeit in den Außenanlagen – höchsten Respekt verdiene. Das Bedienen der technischen Geräte und der Ausrüstung der Fahrzeuge setze Fachwissen voraus, das nur in speziellen Lehrgängen erworben werden kann. Die ständige Aus- und Weiterbildung ist auch in Zukunft unerlässlich. Acht Lehrgänge in THW-Bundesschulen haben Helfer aus Mellrichstadt im vergangenen Jahr absolviert, drei stehen heuer noch aus.
Thorsten Haag berichtete von der Hochwasserbekämpfung in Deggendorf im vergangenen Jahr. Dort haben einige unserer Helfer mit den Marktheidenfelder Kollegen die Führungsstelle „SEPCON“ eingerichtet. Durch die Flut vermischte sich Wasser mit Heizöl, das separiert werden musste. 40 Kubikmeter pro Stunde können mit der SEPCON-Anlage gereinigt werden. Aus 28 000 Kubikmetern verschmutztem Wasser wurden etwa 200 Kubikmeter Öl herausgefiltert und an Raffinerien geliefert. Dieser SEPCON-Einsatz war der erste im Binnenland, und aus den Erfahrungen ist beim THW ein Konzept für zukünftige Einsätze entwickelt worden.
Mellrichstadts zweiter Bürgermeister Thomas Dietz zeigte sich hocherfreut über die Leistungen der aktiven Helfer und deren „ansteckendes“ Engagement, was man an der erfolgreichen Jugendarbeit erkenne.
Der Kommandant der Mellrichstädter Feuerwehr, Michael Mühlfeld lobte die gute Zusammenarbeit der gesamten Blaulichtfamilie, was auch beim Aktionstag an der Mittelschule bewiesen wurde. THW und Feuerwehr arbeiten Hand in Hand, und das soll auch so bleiben.
Erster Polizeihauptkommissar Egon Sturm, Dienststellenleiter in Mellrichstadt, ging auf das THW-Transparent mit ineinandergreifenden Zahnrädern ein, wobei eines für Kameradschaft stehe.
Rainer Kaufmann, Bezirksgeschäftsführer der Malteser, hob den Zusammenhalt der Truppe hervor und „dass ihr bei der Jugendarbeit so super drauf seid“. Kaufmann dankte Curd Mohr von der THW-Führung für die Vermittlung der mobilen Küche, die ein wichtiger Baustein für die Malteser ist, sozusagen ein verlängerter Arm nach draußen, während in der Wache in Mellrichstadt eine neue Küche eingebaut wird.
Stefan Biedermann, Verbandsrat für den Zweckverband für Rettungsdienst- und Feuerwehralarmierung, stellte den Zweckverband vor, weil er wohl nicht unbedingt jedem bekannt sein dürfte. Dieser Zweckverband setzt sich aus Verbandsräten der Landkreise Rhön-Grabfeld, Haßberge, Bad Kissingen und Schweinfurt sowie der Stadt Schweinfurt zusammen. Zwölf Verbandsräte stimmen über Alarmierung und Betrieb der integrierten Leitstelle ab. Der Landkreis ist froh und dankbar, versichert Biedermann, die Bundesanstalt Technisches Hilfswerk hier zu haben, „gut aufgestellt mit jungen dynamischen Leuten“.
Neben der HV-Versammlung wurden auch noch die Bundesfluthelfermedaille und der sächsische Fluthelferorden an unsere Helfer verliehen.
Den sächsischen Fluthelferorden überreichte der stellvertretende Landrat Josef Demar und unser Geschäftsführer Curd Mohr an Heiko Barthelmes, Mario Endres, Thorsten Haag, Jürgen Hofmann, Christian Klein, Stefan Schmidt, Julian Weigand und Benjamin Weis.
Die Bundesfluthelfermedaille ging an Heiko Barthelmes, Sebastian Blumm, Mario Endres, André Federlein, Markus Federlein, Egon Gutgesell, Thorsten Haag, Jürgen Hofmann, Michael Jahrsdörfer, Guido Karch, Regina Kesselring, Christian Klein, Kevin Knoth, Martin Koller, Ottmar Ruck, Stefan Schmidt, Niclas Schmitt, Matthias Schubert, Benjamin Schultheis, Holger Simonoff, Peter Trabert, Julian Weigand, Benjamin Weis und Marco Wenzel.
Im Anschluss an die Verleihung wurden auch noch unsere „neuen“ Fahrzeuge geweiht. Obwohl Pfarrer Thomas Menzel bei der Fahrzeugweihe alleine dastand, unterstrich er die Ökumene dieser Segensfeier, wobei Menzel auch im Namen seines evangelischen Kollegen Andreas Werner sprach, der verhindert war. Sowohl Umkehr und Wendung als auch Vernichtung und Zerstörung bedeutet das aus dem Griechischen stammende Wort Katastrophe. Beides ist nach Ansicht Menzels auf den Dienst im THW zu übertragen. „Einsatz, Engagement und Know-how aller Helfer zielten darauf, Krisen einer möglichst positiven Wendung zuzuführen“, sagte er. Den örtlichen Helfern wünschte er stets unfallfreie Einsätze, als er die Fahrzeuge segnete. Menzel dankte – auch im Namen von Pfarrer Werner – allen Helfern für die Zeit, die sie für den Dienst am Nächsten aufwenden.
