Ein außergewöhnlicher Hilfstransport wurde in der vergangenen Woche vom Technischen Hilfswerk auf den Weg gebracht. Etliche Helfer vom Ortsverband Mellrichstadt waren mit dem MzKW und einem MTW mit Anhänger, beladen mit Heu- und Strohballen, unterwegs, um Tiere in Not zu versorgen. Ziel war die Lucky-Farm im 115 Kilometer entfernten Geißlingen, das als Ortsteil zu Oberickelsheim gehört und in der Nähe von Ochsenfurt liegt.
Die von der Landwirtin Claudia Brunner geleitete Farm ist ein alternativer Tierschutzhof, wo in Not geratene Tiere aufgenommen, versorgt und vermittelt werden. Für unvermittelbare Tiere ist es ein Gnadenhof – übrigens der älteste in Nordbayern. Die derzeitige Situation der Lucky-Farm ist allerdings alles andere als glücklich. Die Farm ist in finanziellen Nöten. Momentan sind mehr Rechnungen offen als an Spenden hereinkommen, ein Förderverein bringt nicht genug ein. 5000 Euro, für Energie, Futter, Fahrzeugpark und Gebäude, müssen bezahlt werden. Der Strom wurde bereits abgestellt, weil auch der Energielieferant bezahlt werden will. Aber dank vorbildlicher Nachbarschaftshilfe, die Brunner dankbar herausstellt, wird die Lucky-Farm über ein Notstromaggregat elektrisch versorgt.
In ihrer Not hat Claudia Brunner via Radio und Facebook zu einem Spendenmarathon aufgerufen. Als ein Landwirt aus Rothausen den Hilferuf hörte, sagte er spontan eine Sachspende von Heu und Stroh zu. Allerdings musste die Transportfrage noch geklärt werden; der Landwirt selbst konnte Heu und Stroh nicht liefern. Michael Jahrsdörfer aus Heustreu, selbst Landwirt und Helfer im THW-Ortsverband Mellrichstadt, hörte den Hilferuf ebenfalls. Er fragte unverzüglich beim THW an und mobilisierte seine Kameraden, beim Transport zu helfen. Weil die Männer Projekte wie die Lucky-Farm von Claudia Brunner gerne unterstützen, war es für sie eine Selbstverständlichkeit, den Transport durchzuführen. Die dabei entstandenen Kraftstoffkosten werden vom Ortsverband Mellrichstadt getragen.
Nach dem Abladen von Heu und Stroh zeigte Claudia Brunner den Helfern die Lucky-Farm. Die Mellrichstädter streichelten Pferde und Esel, Mulis und Ziegen und hatten viel Spaß mit den vierbeinigen Gesellen. Pferd „Misty“ zeigte sich besonders neugierig und wollte unbedingt und mit Nachdruck sehen, ob der Fotograf in seiner Kameratasche nicht doch ein Leckerli versteckt hat. Am Ende gab es für die THW-Helfer eine deftige Brotzeit, die ein Metzger vor Ort spendierte.
Unter www.lucky-farm.de gibt es Informationen über den Tierschutzhof, den Förderverein und Spendenmöglichkeiten. Unter „Presse“ kann auf der Homepage auch der Rundfunkbeitrag abgerufen und auch ein Artikel aus der Main-Post zur Situation auf der Lucky-Farm eingesehen werden.