Turbulent und ereignisreich war das vergangene Jahr beim Technischen Hilfswerk (THW), Ortsverband Mellrichstadt. Holger Simonoff, Vorsitzender der Helfervereinigung, ließ die Aktivitäten und Einsätze bei der Hauptversammlung Revue passieren. Lehrgänge, Info-Besuche, Einsätze und die Eröffnungsfeierlichkeiten rund um die neue Unterkunft haben die Leistungsfähigkeit der THW-Helfer ständig gefordert.
Natürlich war das Hochwasser im Juni in Mellrichstadt, in Sachsen und in Niederbayern ein Thema. In Mellrichstadt wurden die vollgelaufenen Keller und Technikräume des Schwimmbads ausgepumpt, über 1300 Sandsäcke – zusammen 14 Tonnen schwer – gefüllt, die als Schutzwall gegen das Hochwasser an die Einsatzstellen gebracht wurden.
Im sächsischen Grimma gelang es dem THW mit acht Mellrichstädter Helfern, in Zusammenarbeit mit Feuerwehr und Bundeswehr, das von einem Deichbruch bedrohte Wasserwerk zu halten. Und zur Hochwasser-Bekämpfung in Deggendorf waren sieben Helfer aus Mellrichstadt eine Woche lang im Einsatz.
Ein Überseecontainer wurde auf dem neu errichteten Fundament an der Fahrzeughalle aufgestellt. Dieser dient als Lagerraum für Rüstholz, das in Einsatzfällen zum Abstützen oder Unterbauen verwendet wird. Bisher wurde dieses Holz unter Planen im Hof gelagert. Elf Fachgruppen – aus ganz Bayern und eine aus Baden-Württemberg – haben sich am „FK-Wochenende“ vom 11. bis 13. Oktober in Mellrichstadt beteiligt.
THW-Geschäftsführer Curd Mohr (GST Bamberg) dankte allen, die sich bei der Bekämpfung des Jahrhundert-Hochwassers engagiert haben, auch denen, die als Reserve auf Abruf bereitgestanden haben. Den stellvertretenden Landrat Helmut Will bat Mohr darum, Landrat Thomas Habermann die Freude über die kürzlich erfolgte Ausschilderung zum THW mitzuteilen. Und resümierend auf das FK-Wochenende im Oktober meinte Mohr, dass überall wo er hinkomme, der Name Mellrichstadt in THW-Kreisen mit Lob bedacht wird.
Mohr würdigte die Leistungen des Ortsbeauftragten Egon Gutgesell, eine „kantige Führungskanone“, so der THW-Geschäftsführer, der in seiner fünfjährigen Amtszeit viel Neues erlebt hat. Helmut Will dankte für das ehrenamtliche Engagement. Die Ehrungen unterstreichen laut Will die Einsatzbereitschaft und Zuverlässigkeit der THW-Helfer, für die dieses Engagement schon fast ein zweiter Beruf ist.
Bürgermeister Eberhard Streit ist sicher, dass alle Helfer – auch diejenigen, die nicht ausgezeichnet wurden – überdurchschnittliche Leistungen erbringen. Was keine Selbstverständlichkeit sei. Streit ist stolz auf die starke Truppe, auf die Helfer mit vielen Kompetenzen, für alle Lebenslagen, auch für die Stadt. Der Bürgermeister freut sich, dass sich das THW mit dem FK-Wochenende in Mellrichstadt „einen Namen gemacht hat“ und sicherte im Falle einer Wiederholung jederzeit Unterstützung zu.
Ehrungen
THW-Geschäftsführer Curd Mohr nahm gemeinsam mit dem Ortsbeauftragten Egon Gutgesell Ehrungen verdienter THW-Helfer vor. „Ehrungen dieser Art sind keine Pflichtveranstaltungen“, unterstrich Gutgesell, „sondern Belege für Leute, die über sich hinauswachsen, die sich ohne, wenn und aber engagieren.“
Mario Endres erhielt eine Urkunde für 10-jährige Mitgliedschaft und das Helferabzeichen in Gold mit Kranz. Für besondere Verdienste im THW erhielten als Anerkennung Helferzeichen in Gold und Urkunde: Guido Karch, Michael Jahrsdörfer, Daniel Menninger, Patrick Stahl, Patrick Koob, André Federlein und Markus Federlein. Für Nina Barthelmes gab es eine Urkunde für zehnjährige freiwillige Mitarbeit beim THW, unterzeichnet vom Landesbeauftragten Bayern, Dr. Fritz-Helge Voß.